Jeder Apfel zählt

Manche Kleingärtner fragen sich, was die kleingärtnerische Nutzung, zu welcher wir durch das Bundeskleingartengesetz verpflichtet sind, heute noch für einen Zweck erfüllt – schließlich kann sich doch jeder sein Obst und Gemüse im Supermarkt kaufen.

Doch leider trifft dies eben nicht zu: nicht jeder kann sich im Supermarkt die Dinge kaufen, die er zum Leben braucht. Dadurch dass die Einkommensschere immer weiter auseinander geht und immer mehr Geld für Mieten ausgegeben werden muss, sind immer mehr Menschen auf Unterstützung durch gemeinnützige Essensausgaben angewiesen. Besonders hart trifft es alleinerziehende Mütter, Senioren und einkommensschwächere Familien. Genau an dieser Stelle können wir als KleingärtnerInnen helfen und die Pflicht zur Tugend machen, indem wir einen Teil unserer Ernte aus der kleingärtnerischen Nutzung spenden. So wird das Bundeskleingartengesetz mit neuem Leben gefüllt und wir leisten einen sozialen Beitrag für die Allgemeinheit.

Die Kampagne Jeder Apfel zählt soll die Aufmerksamkeit auf Foodsharing lenken, bestehende Projekte öffentlichkeitswirksam unterstützen, und weitere Kolonien animieren, sich zu beteiligen. Auf der Projekt-Webseite (in Bearbeitung) können Kleingartenkolonien ihre Aktionen vorstellen und ggf. ihre Sammeltermine veröffentlichen, wenn sich noch weitere Nachbarn beteiligen möchten. Außerdem können die teilnehmenden Essensannahme- und Essensausgabestellen aufgelistet werden (in Absprache), damit die Kolonien Kontakt mit den Projekten in ihrer Nähe aufnehmen können. Neben den zentralen Informationen auf der Webseite, soll die Organisation und Durchführung dezentral, niedrigschwellig ausgeführt werden. Am besten sammeln die Kolonien das Obst und Gemüse und bringen es zu den Annahmestellen, um die ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen.

Mit LAIB und SEELE, eine gemeinsame Aktion der Berliner Tafel e. V., der Kirchen und des rbb, besteht bereits Kontakt und sie würden sich über jede Spende freuen. Des Weiteren möchte sich Nikolaus Fink (diemarktplaner), welcher die Neuköllner Wochenmärkte organisiert, gerne an diesem Projekt beteiligen und hat angeboten, dass wir auf den Märkten an ein oder zwei Terminen das gesammelte Obst und Gemüse verkaufen können, um die Einnahmen für einen guten Zweck zu spenden.

Langfristig wäre es wünschenswert, dass sich viele Kolonien aus Berlin diesem Projekt anschließen würden, um eine größere Aufmerksamkeit für das soziale Engagement herzustellen.